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Der Hohepunkt der Jugendausbildung ist zweifelsohne der „Berufsfeuerwehrtag“
Die Feuerwehrjugend muss beim Berufsfeuerwehrtag siebenmal zu technischer Hilfeleistung und Brandbekämpfung ausrücken. Bei den Übungsszenarien zeigen die Feuerwehranwärter, dass sie Gerät und Ausrüstung beherrschen und wirkungsvoll einsetzen können.
Am Samstag, 21. September um 09:00 Uhr begann der 24-stündige Wachdienst zum sogenannten Berufsfeuerwehrtag auf dem Feuerwehrhaus der Stadt Hohenberg. Während dieses Wachdienstes, den der Leiter der Jugendfeuerwehr, Oberlöschmeister Thomas Jobst mit seinem Team organisiert überprüft er einerseits den Ausbildungsstand seiner Schützlinge und andererseits kann der Feuerwehrnachwuchs der Bevölkerung beweisen, dass sie bestens für den Feuerwehrdienst vorbereitet werden.
Begrüßt wurden die „Feuerwehrdienstleistenden“ Kommandant Florian Korb. Jugendleiter, Oberlöschmeister Thomas Jobst fungiert als Wachleiter und Schichtleiter sind Nina Kraus Lukas Damrot. Unterstützt wird da Ausbildungsteam von aktiven Feuerwehrdienstleistenden, die bei den Einsätzen die schweren Löschfahrzeuge fahren.
Der Unterrichtsraum war zur Wache umfunktioniert. Andere Räumlichkeiten wurden als Ruheräume genutzt. Nachdem die Diensteinteilung erfolgt und Quartier genommen war , stand theoretischer Unterricht auf dem Dienstplan. Man hatte sich noch nicht richtig hingesetzt, als auch schon, wie bei einer echten Berufsfeuerwehr, die Alarmglocke schrillte. „Flächenbrand mit verletzten Personen“, tönte es aus dem Lautsprecher. Sofort rannten die Floriansjünger in die Fahrzeughalle, schlüpften in die Schutzkleidung und besetzten die Fahrzeuge. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhr der Maschinist, ein erfahrener Feuerwehrmann das schwere Löschgruppenfahrzeug zum Einsatzort. Dort bewiesen die Jugendlichen, dass sie das Gelernte auch in die Praxis umsetzen können. In kurzer Zeit löschten sie den Brand und versorgten den Verletzten, der vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übernommen wurde. Nach etwa eineinhalb Stunden rückten die Kräfte wieder ein. Nun war es schon Zeit zum Mittagessen. Doch kaum hatten die Wachleute die Bestecke zur Seite gelegt, schrillten abermals die Alarmglocken: „Waldbrand am Sauerbrunnen“ hieß es. Die Schicht rückte wieder mit allen Fahrzeugen aus. Mit dem Wasserwerfer des Löschgruppenfahrzeugs wurde der Angriff gestartet. In der Zwischenzeit legte eine Gruppe die Schlauchleitung zur Wasserentnahme aus der Eger. Nach gut einer Minute hatte der Wasserwerfer den 1200 Liter fassenden Wassertank des Fahrzeugs leergepumpt. Landwirte mit Güllefässern brachten das benötigte Nass für den Wasserwerfer und nun konnten wieder mit insgesamt vier Angriffstrupps den Brand bekämpft werden. Nach einer Stunde konnte der Einsatzleiter „Feuer aus“ melden, der Brand war gelöscht.
Nach dem Einsatz war wieder Unterricht angesagt. Neben Coaching standen Erste Hilfemaßnahmen und Verhalten bei Notfällen auf dem Lehrplan.
Kurz nach 17:00 Uhr unterbrachen die Alarmglocken wieder den Unterricht. Zwei Pkw waren zusammengestoßen. Wegen der enormen Ölspur musste die Straße gesperrt werden. Ein Unfallbeteiligter hatte sich, vermutlich schwer verletzt unter Schockeinwirkung vom Unfallort entfernt. Mit Unterstützung der Feuerwehr Schirnding wurden die in den Fahrzeugen eingeklemmten Personen aus seiner misslichen Lage befreit und nach dem Vermissten gesucht, der schließlich bewusstlos in einem Gebüsch entdeckt wurde. Nach etwa zwei Stunden war dieser Einsatz beendet.
Auf der Wache brachte man nun die Geräte wieder in Ordnung und ersetzte verbrauchtes Material. Danach konnte man ans Abendessen denken. Doch der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Starkregen hatte Keller unter Wasser gesetzt. Mit Schmutzpumpen wurde das Schlammwasser abgesaugt und die Keller mit Lüfter getrocknet.
In einem Felsenkeller war eine Person bei Arbeiten an den Einlagerungsständen von Rüben verschüttet worden. Unter fachlicher Anleitung ausgebildeter Retter wurde diese Person ersversorgt und dann mittels einer Schleiftrage die steile Treppe hochgehievt, um in den bereitstehenden Sanka gebracht zu werden. Wie nach jedem Einsatz wurden auch diesmal die gebrauchten Ausrüstungen gesäubert und soweit nötig neue in die Fahrzeuge verstaut.
Mittlerweile ist es schon spät in der Nacht und die Wachmannschaft begibt sich in den Ruheraum. Doch kurz vor Mitternacht ist es mit der Ruhe zu Ende. Ein Müllcontainer brennt. Da Gefahr besteht, dass das Feuer auf das nahe Gebüsch und ein Wohnhaus übergreift, wässern drei Angriffstrupps die Buschgruppe und setzen eine Wasserwand. Eine Gruppe löscht den Container. Die Gefahr ist gebannt und die Besatzung rückt wieder ein. Mittlerweile ist es kurz nach Mitternacht.
Der Morgen graute gerade, als wieder die Glocken schrillten. Am Egerstrand wird eine Person vermisst. Die Einsatzkräfte leuchteten das Ufergelände, das stark bewachsen und schwer zugänglich ist, mit Halogenflutern aus. Die Suchmannschaft durchkämmte das Ufergebüsch mit starken Scheinwerfern und mit Halogenflutern wurde das Umfeld ausgeleuchtet. Schließlich fand man die stark unterkühlte und stark alkoholisierte Vermisste, die sich erst nach langem, guten Zureden versorgen ließ. Wegen ihrer Verletzungen musste sie mit einer Schleiftrage über den steilen und schmalen Steig zum Rettungswagen gebracht werden. Ein Trupp hatte an den gefährlichsten Steilabfällen des Steiges Sicherungsleinen gespannt.
Nachdem auch dieser letzte Einsatz in der „Berufsfeuerwehrschicht“ abgearbeitet war, machte man sich an die Aufräumarbeiten, baute die Wache zurück und als alles wieder sauber und an seinem Ort war, frühstückte man ausgiebig.
Danach versammelte der „Wachleiter“ Thomas Jobst alle Beteiligten zu einer abschließenden Aussprache. Die Jugendlichen sprachen offen an, was ihnen besonders gefallen hat und machten Vorschläge, was beim nächsten Berufsfeuerwehrtag nach ihrer Ansicht zu ändern wäre. Aber alle waren sich einig, dass es lehrreiche, abwechslungsreiche wenn auch anstrengende 24 Stunden waren und dass die 24-Stunden-Wache auf jeden Fall nächstes Jahr wieder angesetzt werden muss.
Jugendleiter Thomas Jobst bedankte sich bei den Jugendlichen für ihre disziplinierte Mitarbeit, bei seinen Assistenten Nina Kraus und Lukas Damrot und bei allen Unterstützern sowie bei der Feuerwehr Neuhaus, dass sie ihren Mannschaftstransportwagen zur Verfügung gestellt hat und bei der Feuerwehr Schirnding, dass sie bei einer Übung mitgemacht hat. Die „Rotkreuzler“ aus Schirnding, Christian und Sebastian Korb lobte er für ihre Unterstützung bei den Einsätzen und den intensiven Unterricht. Tanja und Robert Chlub wurden für ihren Coaching-Unterricht gelobt, der bei Jugendlichen sehr gut angekommen ist. Nicht nur der Jugendleiter auch die jungen Feuerwehrler fanden lobende Worte für die hervorragend schmeckenden „Burger a la Bagi“, die Marcus Dierl fürs Mittagessen am Samstag zubereitet hat.
Ehrenkreisbrandmeister Karl Fürbringer, der bei fast allen Übungseinsätzen dabei war, fand Organisation und Engagement der Jugendliche sehr gut. Der Kommandant der Feuerwehr Schirnding, Holger Lüftner meinte, dass man solche gemeinsame Übungseinsätze in der Jugendausbildung intensivieren sollte. Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann lobte die Organisation des Berufsfeuerwehrtages und sprach dafür dem Jugendleiter und seinem Team höchste Anerkennung aus. „ Ich war ja selbst als Maschinist bei einem Einsatz dabei und was ihr in den letzten 24 Stunden gezeigt habt finde ich megagut.“, lobte der Bürgermeister die Feuerwehrjugend und fuhr fort „bleibt weiterhin bei Stange. Die Feuerwehr braucht solch engagierte Leute.“ Kreisbrandmeister Thomas G