Jahreshauptversammlung 2021
Vorsitzender Siegfried Paulus begrüßte zur Jahreshauptversammlung am 30. Juli 2021 in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Hohenberg neben den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden den Ersten Bürgermeister Jürgen Hoffmann mit Stadträten. Sein besonderer Gruß galt den Ehrenmitgliedern sowie den Vertretern der Landkreisfeuerwehr Kreisbrandmeister Thomas Greipel, Ehrenkreisbrandinspektor Egon Keiner und die Ehrenkreisbrandmeister Karl Fürbringer und Heinz Bauer. Ein weiterer Gruß galt dem Kommandanten der Schirndinger Wehr, Holger Lüftner.
Stehend gedachte man der im vergangenen Jahr verstorbenen Kameraden: Ehrenkommandant Erwin Zeitler, dem durch einen tragischen Unfall um Leben gekommenen ehemaligen Vorstand Karl Lippert sowie Ehrenvorstand Heinz Brucker und Adolf Jena.
Im von der Corona beherrschten Jahr fielen alle geplanten Veranstaltungen, außer dem Kinderfasching, der Pandemie zum Opfer. Seit vierzig Jahren, vermutlich coronabedingt, ging die Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr spürbar um 13 auf 262 zurück. Zehn Frauen und 27 Männer, 21 Jugendliche stellen die aktive Truppe. Dazu kommen neun „Löschzwerge“, ein Ehrenvorsitzender, elf Ehrenmitglieder, 56 passive und 122 fördernde Mitglieder sowie drei Kinder unter sechs Jahren.
Mit einem herzlichen Dank an alle Spender und Gönner der Feuerwehr schloss der Vorsitzende seinen Bericht.
Kommandant Florian Korb referierte über Einsätze und Ausbildung. Erfreulich der Neuzugang von drei Aktiven aus der Jugendfeuerwehr. Zur Unterstützung kann er auf vier Zugführer und elf Gruppenführer zurückgreifen. An besonders ausgebildeten Kräften stehen ihm 15 Atemschutzgeräteträger, 19 Maschinisten, davon neun mit Erlaubnis zum Führen des großen Löschgruppenfahrzeugs zur Verfügung. Für Fahrzeuge, Gerät und Ausrüstung sind zwei Gerätewarte verantwortlich. Die Atemschutzgeräte wartet ein extra dafür ausgebildeter Experte. Im medizinischen Bereich kann er sich auf einen Notfallsanitäter, einen Rettungsassistenten, zwei Rettungssanitäter und einen Rettungsdiensthelfer verlassen. Um die Jugend kümmern sich zwei Jugendwarte. Zu 25 Einsätzen musste die Wehr 2020 ausrücken, ein eher ruhiges Einsatzjahr. Zu acht Bränden und zwölf technischen Hilfeleistungen und vier sonstigen Tätigkeiten mussten die Floriansjünger gerufen. Insgesamt wurden 400 Einsatzstunden geleistet und acht Personen von der Feuerwehr gerettet oder bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes versorgt. Eine besondere Belastung für die Einsatzkräfte war wohl, als sie bei einem Autounfall einen ihnen allen gut bekannten Mann mit schwerem Gerät aus dem Pkw befreien mussten. Die schwere der Verletzungen erforderte rasches Handeln. Und dass der Mann heute noch lebt, beweist, dass die Einsatzkräfte richtig gehandelt haben.
Ein bis dato einmaliger Einsatz war die Verteilung von Informationsblättern des Landratsamtes und die Warnung der Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen vor dem Corona-Virus. Mit dem in wenigen Tagen folgenden Lockdown wurde auch bei der Feuerwehr alles auf Eis gelegt. „ Auch wenn Übungen und Ausbildungen im Jahr 2020 nur unter Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen möglich waren, ist es uns gelungen unsere Mädels und Jungs in der Feuerwehr auf aktuellen Stand der Ausbildungen zu halten. Danke für Euer Durchhalten.“, lobte der Kommandant sine Crew. Vieles, unter anderem die Vorbereitung für den „Österreichischen Feuerwehr-Leistungsbewerb“, für den eine Gruppe intensiv trainiert hatte, fiel ins Wasser. Neben neuen Helmen wurde für die Aktiven auch neue Schutzkleidung angeschafft. „Damit sind die Einsatzkräfte nun wesentlich besser schützt.“ bedankte sich Korb beim Bürgermeister. Der Kommandant schloss seinen Bericht mit dem Zitat: „Katastrophen sind oft die besten Katalysatoren für einen notwendigen Wandel.“
Jugendwart Thomas Jobst bildet 21 Feuerwehranwärter aus. Trotz Pandemie konnten Jessica Hoffmann, Lina Köll, Max Wilhelm, Christian Werner, Niko Kastner, Lena Marie Dierl, Miriam Lang und Eva Thumser die Truppführerausbildung erfolgreich abschließen. Dass der sogenannte Berufsfeuerwehrtag, bei dem die Jugendlichen während eines 24-Stunden-Wachtages unterschiedlichste Einsätze abarbeiten müssen, 2020 ausfallen musste, wurde von den Jugendlichen sehr bedauert.
Die Finanzen der Feuerwehr sind stabil vermeldet Kassier Matthias Neuerer. Den größten Anteil an den Ausgaben haben die Zuschüsse für Ausrüstung. Die Kassenrevisoren bestätigten ihm eine einwandfreie und korrekte Buchführung.
Nur zu drei „Einsätzen“ trafen sich die neun Löschzwerge, berichtete die Leiterin der Kinderfeuerwehr, Heike Übler, Die Kinder verzierten phantasievoll „Terminzettel“, spielten „Montasmaler“ und wurden über die Gefahren von Feuer aufgeklärt. Auch ein Quiz über die Aufgaben der Feuerwehr stand auf dem Programm. „Und dann kam die Pandemiepause.“ bedauerte Frau Übler den Ausfall der weiteren, geplanten Veranstaltungen.
Auch die „Hohbercha Feierwehrkapelln“ musste der Pandemie Einiges opfern. Keine Proben und keine Auftritte über weite Strecken des Jahres. Einige Auftritte waren dennoch möglich. So der Weckruf zum „reduzierten Wiesenfest“, Abspielen des Hohenberger Heimatliedes zum Festausklang und die musikalische Begleitung des Festaktes zum Tag der deutschen Einheit.
Nach den Referaten beförderte Kommandant Korb die Feuerwehranwärter Lena-Marie Dierl, Jessica Hoffmann und Lina Köll zu Feuerwehrfrauen und Max Wilhelm, Nico Kastern und Christian Werner zu Feuerwehrmännern. Danach ehrten der Kommandant und der Erste Vorstand Robert Chlup,für 10 Jahre, Jürgen Hoffmann 20 Jahre , Marcus Dierl 30 Jahre, Klaus Hoffmann 40 Jahre und Maik Jandl 25 Jahre aktive Dienstleistung. Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: für 30 Jahre Michael Kern, Jürgen Seiler, Gerhard Mennel und Norbert Thoma; für 40 Jahre Gerhard Lüftner, Hans Pfeiffer, Werner Friedel, Erwin Marth und für fünfzig Jahre ist Konrad Geiger. Ernst Neidhardt wurde mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann, selbst aktiver Feuerwehrmann, erinnerte, dass Hohenberg als erste Gemeinde im Landkreis in den Lockdown ging. Er lobte das Einsatzengagement der Aktiven und die Ausbildung der Jugend sowie die Betreuung der „Löschzwerge“ in der Kinderfeuerwehr. Er sicherte der Feuerwehr die Unterstützung der Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu.
Im Namen von Kreisbrandrat Schletz bedankte sich Kreisbrandmeister Thomas Greipel bei der Wehr für ihr in der schweren Pandemiezeit gezeigtes hohes Engagement. „Nur durch ihre Disziplin bei der Einhaltung der Schutzmaßnahmen konnten Coronafälle in der Feuerwehr weitestgehend verhindert werden.“ lobte er die Aktiven.
In seinem Schlusswort gab Vorstand Siegfried Paulus bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Ersten Vorstandes bei der nächsten Wahl abgibt.